Die Zahl der WoW-Abonnenten ist auf dem niedrigsten Stand seit 2007
Der Computer- und Videospielhersteller Activision Blizzard hat laut BBC News aktuelle Abonnentenzahlen des Videospiels bekannt gegeben; so waren Ende Juni knapp über neun Millionen zahlende Spieler registriert, etwa drei Millionen weniger als 2010. Diesem Abwärtstrend wolle man mit dem neuen Erweiterungspack „Mists of Pandaria“ entgegentreten, so Blizzard.
Gleichzeitig gibt es Berichte, dass das Mutterunternehmen, Vivendi, von den Plänen, seinen Mehrheitsanteil an der Firma zu verkaufen, Abstand nimmt. Diese Nachricht wurde zu Activision Blizzards zweitem Quartalsabschluss bekannt gegeben, der einen Abfall des Umsatzes um 185 Millionen US-Dollar (45% weniger als ein Jahr zuvor) berichtet, was zu einem Abfall des Aktienwertes um 4% führte.
Aufschwung mit Pandapower
Das Unternehmen erklärte, dass WoW trotz der letzten Entwicklungen die Nummer Eins der abobasierten MMORPGs (massively multiplayer online role-playing games) bleibe. Die Anzahl der Abonnements sinkt jedoch seit September 2010 stet, mit 10,2 Millionen Spielern am Ende des ersten Quartals und 9,1 Millionen Spielern bei Abschluss des zweiten Quartals.
Der Release des im September erscheinenden Erweiterungspacks „Mists of Pandaria“, das einen verlorenen, von Pandakriegern bewohnten Kontinent mit sich bringt, soll nun eine große Zahl von Spielern zurückbringen, wie das Unternehmen dies schon bei Erscheinen des letzten Add-ons „Cataclysm“ beobachtet hat.
Außerdem wird gehofft, dass auch das Interesse der Nutzer anderer Onlinespiele, wie beispielsweise der Diablospieler, geweckt wird, die oft noch nie WoW gespielt haben.
Spielspaß umsonst
Gleichzeitig findet sich aus das Unternehmen Electronic Arts mit Problemen bei seinem Vorzeige-MMORPG konfrontiert; EA gab bekannt, dass die Nutzerzahlen von „Star Wars: The Old Republic“ seit dem Start um mehr als 40% auf weniger als eine Million gefallen seien. Um Spieler zurückzugewinnen, hat EA beschlossen, das Spiel umsonst zur Verfügung zu stellen, jedoch bestimmte Premiuminhalte nur nach Zahlung zur Verfügung zu stellen; dieses oder ähnliche Systeme nutzen auch andere Spieletitel, wie „Dungeons and Dragons“ oder „Lord of the Rings Online“.
So bot auch WoW 2011 den Spielern an, das MMORPG bis Level 20 umsonst zu nutzen, jedoch wird Blizzard wahrscheinlich keine weiteren Schritte in diese Richtung unternehmen.
„Ich glaube, bis World of Warcraft umsonst zur Verfügung gestellt wird, ist es noch ein weiter Weg“, gab Ed Barton bekannt, Director of Digital Media bei Strategy Analytics. „WoW befindet sich in einer privilegierten Stellung, dass es in der Vergangenheit so erfolgreich war. Dass es eine so lange Zeit nach seinem Release noch über neun Millionen Abonnenten hat, ist ein Zeichen seiner Qualität und dafür, dass Blizzard durch seine Updates die Spielerfahrung für einen breiten und unterschiedlichen Markt fesselnd gehalten hat.“
Verkaufsgespräche ausgesetzt?
Als Kommentar auf die Nachrichten, dass das französische Medienkonglomerat Vivendi seinen 60%-Anteil an dem Spieleentwickler verkaufen wolle, sagte Activision Blizzards Geschäftsführer Robert Kotick nur, er konzentriere sich weiterhin auf „die Bereitstellung von großartigen Spielen und die Erträge von großen Aktionären“.
Reuters hatte zuvor berichtet, dass sich Microsoft, Apple, Facebook, Time Warner und der chinesische Internetriese Tencent mit dem Augenmerk auf den Anstieg ihrer Aktien auf mehr als zehn Milliarden US-Dollar angenähert wurde.
Ein Bericht im Börsenmagazin Financial Times deutete jedoch an, dass der Gedanke, zu verkaufen, wahrscheinlich wieder fallen gelassen werde, um diese Entscheidung mit Blick auf den weiteren Verlauf des Jahres und eine strategische Auswertung treffen zu können.