Es war einer dieser magischen Abende im Wald von Teldrassil. Wenn die letzten Sonnenstrahlen verblichen sind und die Dunkelheit noch voll Wärme pulsiert. Doch es war auch gefährlich für einen jungen, unerfahrenen Jäger wie mich. So unerfahren, dass ich noch nicht einmal ein Tier an meiner Seite hatte, da mein Meister mich noch nicht für würdig erachtet hatte, diese Fähigkeit zu erlernen.
Damit ich ihn von meinem Können überzeugen konnte, hatten er und andere Lehrer mir Aufgaben gestellt. Schwere Aufgaben. Allein waren sie nicht zu lösen, wie ich bereits auf unsanfte Weise erfahren hatte. Ein schrecklicher Unhold der Knarzklauen sollte besiegt werden, doch wurde er von einer Horde Schamanen bewacht, die über magische Kräfte verfügten und – selbst wenn sie besiegt worden waren – nach allzu kurzer Zeit wieder ins Leben zurückkehrten.
Doch ich war nicht allein, andere Nachtelfen, jung und brennend vor Ungeduld, schlichen leise zwischen den Bäumen einher. Ich wagte es und sprach zwei von ihnen an: eine Priesterin namens Susa und einen jungen Druiden, Palanar mit Namen. Zusammen besiegten wir die fürchterlichen Monster und als ich zu meinem Meister zurückkehrte, durfte ich endlich die lang ersehnte Kunst des Zähmens lernen.
Dabei zeigte sich, dass es mit Susa ein besondere Bewandnis hatte. Sie schien so jung wie Palanar und ich, doch aus ihren Worten sprach eine für unser Alter ungewohnte Tiefe. Sie wusste beispielsweise genau, wie ich meine Tiere zähmen sollte und half mir dabei, diese schwierige Phase im Leben eines Jägers zu meistern. Wie konnte eine Priesterin von solchen Dingen wissen?
Es stellte sich heraus, dass Susa mehrere Leben hatte! In einem anderen war sie eine erfahrene Jägerin. Palanar und ich staunten. Wir freuten uns darüber, ließen uns gern von Susa führen und – wenn wir wieder einmal Fehler gemacht hatten – lauthals auslachen. Denn für Palanar und mich war es das erste Leben in dieser seltsamen Welt. Wir waren wie kleine Kinder, die gerade laufen lernten und immer wieder fest auf den harten Boden der Erde plumpsten.
Doch wir mochten uns, fanden an mehreren Abenden zusammen und bewältigen zusammen alle Herausforderungen, die uns begegneten. Und genossen am abendlichen Lagerfeuer unsere Dummheiten: wenn Palanar auf der Suche nach einer hübschen Blume alle lauernden Gefahren in Gestalt von Nachtsäblern und Waldweberlauerern übersah. Wenn meine treue, aber wilde Nachtsäblerin Kitten einmal auf ein ganzes Feindeslager zugestürmt war und diese aufgeschreckt und auf uns gezogen hatte, weil ich vergessen hatte, ihr ein friedlicheres Verhalten zu befehlen.
An einem dieser Abende fragte uns Palanar, ob wir nicht zusammen eine Gilde gründen sollten. Wir hatten gerade einen Einkaufsbummel durch Darnassus gemacht und sonnten uns im Glanz unserer neuen Fähigkeiten. Susa war begeistert. Ich war unsicher: war es hierzu nicht ein wenig früh? Wir kannten uns doch erst so kurze Zeit. Allein das Geld aufzutreiben oder die nötige Anzahl von Mitgliedern zur Gründung, schien uns eine große Herausforderung.
Vor einer Höhle in Teldrassil dachten wir lange über den Namen nach. Verwarfen einen nach dem anderen. Ich wünschte mir etwas mit „silber“. Palanar schlug in einem Buch nach, das einst ein großer Erzähler verfasst hatte: dem Silmarillion. Und er fand dort einen guten elbischen Namen: Celeb Rana. Wir stießen mit einem Glas Rotem aus den Gewölben von Stormwind an, den wir in einer Höhle geraubt hatten, und ließen Palanar hochleben.
Wir beschlossen, es zu wagen. Jeder von uns kannte andere Elfen, die wir fragen würde. Susa würde sich – wohl dank ihres anderen Lebens – um das Gold kümmern. Und da sie von uns dreien die Erfahrenste war, bestimmten wir sie gemeinsam dazu, unsere Gilde zu leiten. Auf dass wir zusammen den Herausforderungen dieser Welt begegnen würden, uns gegenseitig zur Seite ständen und vor allem Spaß in diesem Leben hätten.
Und so geschah es. Doch auch wenn es wie in jeder Gemeinschaft auch einmal Streit, Missverständnisse oder Unzufriedenheit geben sollte: solange wir uns stets aufs Neue zusammenraufen, solange werden die Wanderer des Silbermondes ihren Weg gehen.
[…] wie man oben sieht, sind wir beide in einer Gilde. Celeb Rana, oha. Ja, die Gilde, die ich im Sommer 2006 gegründet habe zusammen mit Palanar. Gibt es immer noch. Denn beim Login mit Gwyddyn musste ich feststellen, dass meine letzte Gilde […]