Rockstar Games, ihres Zeichens Publisher der Grand Theft Auto Spiele, verfolgt üblicherweise das Konzept, das Spielgeschehen aus der Sicht der Bösewichte darzustellen. Anders in ihrem neuen Spiel L.A. Noire, das aus der Sicht des Officers Phelps erzählt wird, und man das Unheil nicht anrichten darf, sondern es Aufklären muss. Was zuerst nach einem abgedroschenen Konzept klingt, wurde sehr gut verarbeitet. Los Angeles, Stadt in der ein Serienkiller sein Unwesen treibt, wurde im Stile des L.A. der 40er Jahre aufgebaut, düster, schwarz und blinkende Neonschilder. Officer Phelps kam aus dem Krieg zurück und ging zur Polizei, wo er schnell in die Mordkommission aufstieg. In dem Spiel hat man zwar nicht die von GTA gewohnte Bewegungsfreiheit in der Umgebung, aber dafür gibt es wieder die bekannten Nebenmissionen, bei denen man Kleinganoven durch Gassen verfolgen kann. Der eigentliche Faden, der durchs Spiel führt, sind jedoch die 21 Mordfälle, die an Frauen und nach Phelps Ansicht von ihren Männern oder Liebhabern begannen wurden.
Innovatives und Interaktives Gameplay
Das Besondere an dem Spiel ist jedoch die Vielfalt an Entscheidungsmöglichkeiten. Die Beweise die man sichert oder die Informationen aus Verhören – in Allem kann man sich täuschen oder richtig liegen. Die Gesichter der Verdächtigen, die zum Verhör geladen werden, wurden aufwendig gefilmt und von Hollywood-Darstellern in Szene gesetzt. Es wird selbst das noch so kleinste Wimpernzucken gezeigt und anhand der Körpersprache muss der Spieler entscheiden, ob der Verhörte grade lügt oder die Wahrheit sagt. Dadurch hat man permanent das Gefühl, es könne doch etwas schief gelaufen sein, oder der falschen Person geglaubt oder auch nicht geglaubt zu haben und man seine Ermittlungen auf einer Falschaussage aufbaut. Dass das nicht passiert, haben die Entwickler kleine Vereinfachungen ins Spiel eingebaut, dass man zwar vom Weg abweichen, ihn aber nie vollkommen verlassen kann und man bei der eigentlichen Ermittlung bleibt. So entstehen viele verschiedene Wege, die der Spieler gehen kann, um zur Lösung zu gelangen.
Nicht nur für Actionfans
Um ein breites Publikum anzusprechen, die eher Krimi- und keine Actionfans sind, wurde des Weiteren eine Vereinfachung der Actionszenen eingebaut. Sollte man drei Mal an der selben Verfolgungsjagd versagen, kann man die Szene überspringen und dort weitermachen, wo es im Normalfall nach einer gelungenen Jagd weitergeht. Dies beeinträchtigt nicht die Wertung des Spiels und führt dazu, dass nicht nur Actionfans Freude an diesem Spiel finden werden.